Erfahrungsberichte

Carolin B. — „Es ist nichts für immer“

Als ich die Therapie mit Frau Woldt begann, hatte ich schon einige Therapeuten hinter mir. Im Nachhinein kann ich sagen, dass bis zu diesem Zeitpunkt keine Therapie nötiger und vor allem erfolgreicher war als diese. Im Winter 2007 ging es mir auf Grund verschiedener Umstände psychisch ziemlich schlecht. Erst war ich etwas misstrauisch, als mir erklärt wurde wie eine Traumatherapie aussieht. Wobei man dazu sagen muss das es sehr schwer zu beschreiben ist was genau dort passiert. Letztendlich konnte ich mich aber darauf einlassen.

Als Kleinkind musste ich oft ins Krankenhaus und zu der Zeit durften auch die Eltern nur zu Besuch kommen. Dadurch entwickelten sich Verlustängste die sich so richtig erst einige Jahre später zeigten in Form von Angst-, und Panikattacken. Die meisten Schwierigkeiten bereiteten mir die täglichen Schulbesuche. Bis ich Frau Woldt kennen lernte, dachte ich immer, es wäre die einzig richtige Lösung, mich gegen die Angst mit aller Kraft zu wehren und es wäre wichtig, gerade das zu machen, wovor ich die meiste Angst hatte. Die Traumatherapie bestand zum Beispiel daraus, durch Körperarbeiten Energien zu entladen. Wir gingen nie tiefer auf die negativen Erlebnisse aus der Vergangenheit ein, sondern auf positive Dinge. Außerdem erarbeiteten wir Ressourcen und ich konnte neue Sicherheit für mich aufbauen.

Heute setze ich mich nicht mehr so sehr, oder fast gar nicht mehr unter Druck und versuche meine Erwartungen an mich selbst realistisch zu halten. Das hat mir sehr geholfen ruhiger zu werden. Jetzt höre ich darauf, was mir mein Körper sagt und erzwinge es nicht mehr, mich gegen die Angst zu wehren. Zum Beispiel bereitete es mir Schwierigkeiten in einen Supermarkt zu gehen. Also habe ich es nicht gemacht, bis ich irgendwann das Gefühl hatte, es mal versuchen zu können oder zu wollen und habe in kleinen Schritten angefangen. Mittlerweile kann ich meistens unterscheiden, ob es mir nicht gut geht, weil ich Angst habe oder aus anderen Gründen und danach entscheiden ,ob ich dann einen Tag eben mal nicht in den Supermarkt gehe wenn wir einkaufen müssen, oder ob ich es doch versuche.

Ebenfalls geholfen hat es mir, in dem Auto, mit dem wir unterwegs sind, einen sicheren Ort zu sehen, in den ich mich zurückziehen kann, wenn ich möchte. Also sage ich mir, wenn es mal schwerer ist an einem Tag, das ich es zumindest versuchen kann in den Supermarkt zu gehen, ich kann ja jederzeit wieder raus gehen und im Auto warten. Der Gedanke ist für mich sehr beruhigend. Nach und nach schaffe ich es jetzt mich ein Stück weiter vom Auto zu entfernen wenn wir unterwegs sind. Einige Situationen bereiten mir immer noch Schwierigkeiten, an andern habe ich mich noch nicht versucht. Aber ich habe Situationen ausgehalten, in die ich vor der Therapie noch nicht ein mal gegangen wäre. Auch wenn ich mich neben der Therapie noch meinen Ängsten stellen muss (die verschwinden ja dann nicht einfach) habe ich gelernt, dafür auf den richtigen Moment zu warten und mir selber damit keinen Druck mehr zu machen, auch wenn ich vielleicht mal nicht das geschafft habe was ich gern wollte.

Aber der wohl mit wichtigste Gedanke den ich aus der Therapie mit Frau Woldt mitgenommen habe ist, das nichts für immer ist. Wenn es mir einen Tag mal nicht so gut geht dann kann ich mir sagen, dass der Tag ja auch wieder zu Ende geht und es mir am nächsten Tag bestimmt besser geht. Und selbst wenn es nicht so ist, wird es mir dennoch irgendwann besser gehen, da sich jede Situation irgendwann ändert. Das kann einem zwar auch Angst machen, aber andererseits auch sehr sehr hilfreich sein in vielen Situationen und einem wieder Ruhe für sich selbst geben.

Zurück